Azzurro — Eric Pfeils vielstimmiger Lobgesang auf die Canzone
Ausgerechnet ein CDU-Politiker war Eric Pfeils Initiationsmeister. Wolfgang Bosbach führte den damals noch sehr jungen Pfeil und dessen Eltern vom beschaulichen Bergisch Gladbach per Bus in die Metropole Rom, wo Pfeil von „zuviel Sonne, zu viel Hektik, zu viel Essen, zu viel Schönheit, zu viel alles“ geflasht wurde. „Italien ist ein Zuviel-Land“, erkennt er und legt in Azzurro entsprechend viel Musik auf.
Kein Wunder, daß er 100 italienische Songs, ungerechnet der nebenbei erwähnten, für seinen musikalischen Cicerone auswählt. Zu viel, könnte ausrufen, wer es wie ich mit Meister Busch hält, doch manchmal unterliegt die Sehnsucht nach Stille der nach Italien. Ich war schon lange nicht mehr dort, erst kam die Pandemie, dann mussten dänische Verwandte in Schweden besucht werden. Was bleibt nun im bleigrauen, feuchtkalten Januar, in dem noch nicht einmal in der Wohnung wohlige Wärme wartet?
Diese stellt sich per fortuna mit Pfeils kleinem Führer durch die Kulturgeschichte der Canzone sofort ein. In lockerem Ton lässt der Musikjournalist darin Belcanto, Rock und Pop vorbei flanieren und garniert diese mit „Im „Land der singenden Zitronen”“ weiterlesen