Damon Galgut erzählt in „Das Versprechen” von der Last der kolonialen Vergangenheit
„…die Familie Swart hat so gar nichts Besonderes oder Bemerkenswertes, o nein, sie gleicht der Familie von der Nachbarfarm und der Nachbarfarm der Nachbarfarm, nur ein gewöhnlicher Haufen weißer Südafrikaner, und wenn du es nicht glaubst, brauchst du nur einmal darauf zu achten, wie wir sprechen. Wir klingen nicht anders als die anderen Stimmen, wir klingen ganz genauso, und wir erzählen dieselben Geschichten, in einem breiigen Akzent, mit geköpften Konsonanten und gequetschten Vokalen. Unsere Seele ist irgendwie verrostet, regenfleckig und verbeult, und das hört man unserer Stimme an.“
Wie im vor kurzem hier besprochenen Roman von Aline Valangin spielt ein Haus eine Rolle. Kein prachtvoller Palazzo, sondern eine ruinöse Hütte, abgelegen auf dem weitläufigen Gelände einer Farm außerhalb Pretorias. Dort lebt Salome, das schwarze Hausmädchen, die der Besitzer „beim Kauf gratis dazubekommen hat“. Auch wenn sie von den Swarts als Inventar und kaum als Individuum betrachtet wird, spielt sie eine wichtige Rolle im Familiengefüge. Sie hat die Kinder Anton, Astrid und Amor aufgezogen und pflegte deren Mutter Rachel. Als diese stirbt, nimmt Rachel ihrem Mann das Versprechen ab, „Das Erbe der Voortrekker“ weiterlesen