Zeruya Shalev erzählt mit Pathos und Wiederholungen vom „Schicksal“
„So hat es das Schicksal gewollt und es hat keinen anderen Weg gegeben.“
Auch der aktuelle Roman der israelischen Autorin Zeruya Shalev behandelt die politischen wie religiösen Gegensätze ihres Heimatlandes. Sie schüren die Konflikte zwischen Tradition und Moderne, Aufklärung und orthodoxem Glauben, Besatzern und Besetzten sowie die Kluft zwischen Mann und Frau. Ist dies alles unabwendbares „Schicksal“, wie der Titel des Romans insinuiert?
Schicksalhaft verbunden schildert Shalev das Leben, man könnte auch sagen das Leiden, ihrer Protagonistinnen Rachel und Atara, deren personale Erzählstimmen in alternierenden Kapiteln zu Wort kommen. Da ist zum einen die betagte Rachel, deren Geschichte in die Anfänge des modernen Israels führt. Sie erzählt, was sie als junge Frau bei den Lechi erlebte, einer Untergrundbewegung, die mit terroristischen Mitteln gegen die „Das Leiden der Sündenböcke“ weiterlesen