Andreas Schäfers „Die Schuhe meines Vaters“ ist Trauerritual und Totengesang zugleich
„Gedenken ohne Worte. Erinnernder Abschied durch Wiederholung von Handgriffen und Gewohnheiten. Ist es nicht so, als würde man dabei in die Leerform hineinschlüpfen, die der Verstorbene hinterlassen hat?
Ich hatte das Bedürfnis, Wege des Vaters in seinem Namen zu gehen, in Griechenland, dort wo er in den letzten Jahren seines Lebens vielleicht am glücklichsten war.“
Schuhe spielen in diesem Buch in zweifacher Hinsicht eine Rolle. Zum einen erinnern sie an die Einsicht, man solle nicht über einen anderen urteilen, bevor man eine Weile in dessen Schuhen gelaufen ist. Zum anderen handelt „Die Schuhe meines Vaters“ ganz konkret von den Exemplaren, die der Sohn, Andreas Schäfer, nach dem Tod seines Vaters aus dem Krankenhaus mitgenommen hat. Der reale und der übertragene Aspekt zeigen sich in diesem Erinnerungsbuch auf vielfältige Weise, in Rückblicken auf die Person des Vaters, auf seine Biografie, seine Prägungen und insbesondere „Gehen und Verstehen“ weiterlesen