Schöne Sprüche in Lucy Frickes „Ich habe Freunde mitgebracht”
Am Anfang steht die Flucht. Auf einer knappen Seite begegnet der Leser vier Personen auf dem Weg nach Norden, zwei anscheinend schwer verletzt. Eine Roadstory entwickelt sich dennoch nicht, die Geschichte ist in der Rückschau angelegt. Zudem wird die Fahrt wohl eher eng als rasant gewesen sein, denn sie erfolgte in einem mit vier Personen voll besetzten VW Lupo und das Ende ist anders als erträumt.
Wir lernen die vier Freunde kennen. Martha und Henning sind ein Paar. Betty, die beim Film als Skriptgirl arbeitet, ist mit Martha befreundet, Jon, ein erfolgloser Schauspieler, mit Henning. Alle verbindet der Wunsch ihrer bisherigen Existenz zu entfliehen. Ganz traditionell träumen die Frauen vom persönlichen Glück, welches sie in einem Kind oder in einer erfüllten Liebesbeziehung vermuten. Die beiden Männer erhoffen sich hingegen beruflichen Erfolg.
In schnellem Wechsel richtet Fricke den Fokus auf jeweils eine der Hauptpersonen und skizziert mit rückhaltlos ehrlichen, oft sarkastischen Bemerkungen auf wenigen Seiten deren Weltsicht. Die enttäuschte Betty verachtet ihren Nachbarn, der ist „keine 25 und hängt schon am Leben“, die Trennung von „Träume im Stauburwald“ weiterlesen