In „Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt“ erzählt Usama Al Shahmani vom Erinnern und Suchen
„In einem Baum entdeckt er kleine Vögel, die sich stumm zwischen den Ästen bewegen, dann fliegen sie einer nach dem anderen zum nächsten. Sie sind die einzige Bewegung in der kalten Winterlandschaft. Von Baum zu Baum verlassen sie ihren Schatten in den Ästen und verschwinden allmählich in der Ferne. Wie verständigen sie sich? Wohin sind sie unterwegs?“
Vögel spielen eine besondere Rolle in Usama Al Shahmanis neuem Roman. Sei es der Riffreiher, den die Iraker Garnuk, Vogel des Glücks, nennen, oder Tatua, der Vogel des Unglücks, oder seien es die kleinen Vögel auf einem Baum in der Schweiz. Laut dem Titel „Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt“ wissen sie genau, wohin sie ziehen werden, wenn der Wechsel der Jahreszeiten bevorsteht. Ihr genetischer Kompass ist unfehlbar. Er wird ihnen allerdings zum Verhängnis, wenn der Mensch ihre Lebensbedingungen in den Zielgebieten zerstört. Als Beispiel erinnert Al Shahmani an „Der Mensch träumt oft vom Ort, aus dem er floh“ weiterlesen