Henry James’ „Daisy Miller“ amüsiert mit Ironie und spritzigen Dialogen
„Ich hab’ keine Zähne, die kaputtgehen können. Die sind alle ausgefallen. Ich hab’ nur noch sieben. Mutter hat sie gestern Abend gezählt, und gleich danach ist noch einer ausgefallen. Sie hat gesagt, sie ohrfeigt mich, wenn noch mehr ausfallen. Dabei kann ich gar nichts dafür. Es liegt alles an diesem alten Europa. Es liegt am Klima hier, dass sie ausfallen. In Amerika ist keiner ausgefallen, es liegt an den Hotels.“
Diese Klage legt Henry James in seiner Novelle Daisy Miller einem neunjährigen Jungen in den zahnlosen Mund und macht so gleich zu Beginn auf sein Thema aufmerksam, die „nationaltypischen“ Unterschiede zwischen Europäern und Amerikanern. Studieren konnte er diese seit früher Jugend. Mit seiner Familie bereiste er den alten Kontinent, der ihm so gut gefiel, daß er später in London, Paris, Bologna, Bonn und Genf studierte, sich dann in England ansiedelte und schließlich die Staatsbürgerschaft seiner Wahlheimat annahm. Dies geschah kurz vor seinem Tod, der sich in diesem Jahr am 28. Februar zum hundertsten Male jährte.
Ob aus dem kleinen Randolph auch einst ein Europäer werden wird, bleibt „„Ein Hauch vergangener Zeiten““ weiterlesen