Bernhard Schlinks Roman Die Frau auf der Treppe über Dinge, die nicht zu Ende gebracht wurden
„Ich neide der Jugend nicht, dass sie das Leben noch vor sich hat; ich will es nicht noch mal vor mir haben. Aber ich neide ihr, dass die Vergangenheit, die hinter ihr liegt, kurz ist. Wenn wir jung sind, können wir unsere Vergangenheit überschauen. Wir können ihr einen Sinn geben, auch wenn es immer wieder ein anderer ist. Wenn ich jetzt auf die Vergangenheit zurückschaue, weiß ich nicht, was Last ist und was Geschenk war, ob der Erfolg den Preis wert war und was sich in meinen Begegnungen mit Frauen erfüllt und was sich mir versagt hat.“
Der Motor dieser Geschichte ist ein Gemälde, der Akt einer Frau, die „nackt, blass, blond vor graugrünem Hintergrund“ eine Treppe herab schreitet. Ein modernes, Ende der Sechziger Jahre geschaffenes Werk will ein Gegenentwurf zu Marcel Duchamps abstraktem „Akt, eine Treppe hinabsteigend“ sein. Ein Beleg, daß auch in der modernen Kunst Gegenständlichkeit darstellbar ist. Das Motiv und „Suche nach Frieden“ weiterlesen