Enthüllungen und Anekdoten in Helene und Wolfgang Beltracchis Selbstporträt
„Denn das ist die Wahrheit: Ich hing an meinem Beruf, auch wenn er unter moralischen Gesichtspunkten keiner sein dürfte. Auf der Liste der üblichen Berufsbezeichnungen sucht man ihn vergeblich. Vielleicht lag mein Anspruch gerade darin, mich künstlerisch immer neu zu suchen, mich in immer wieder anderen Stilen und Darstellungsweisen auszudrücken, mich nicht auf den Wiedererkennungswert beschränken zu müssen, den der normale Kunstbetrieb von mir verlangen würde.“
Wolfgang Beltracchi, den die Medien als „Kunstfälscher des Jahrhunderts“ bezeichnen, wurde als solcher 2010 zusammen mit seiner Frau und zwei weiteren Personen verhaftet. Ein Jahr später erhielt das Ehepaar nach einem umfassenden Geständnis Haftstrafen von sechs und vier Jahren. Wolfgang Beltracchi verbüßte sie im offenen Vollzug, seine Frau Helene wurde vorzeitig aus der Haft entlassen.
Das Besondere an dem Fälscher Beltracchi ist, daß er die Originale anderer Maler nicht kopierte, also keine Replik eines bereits existenten Kunstwerks anfertigte. Mit großem Talent glich er „Empfindsamer Epigone“ weiterlesen