Peter Stamm über Kunst in Nacht ist der Tag
Nie wird es mir gelingen, in ein Porträt die ganze Kraft zu legen, die in einem Kopf ist.
Alberto Giacometti
Der neue Roman von Peter Stamm besteht aus drei Teilen, denen jeweils ein Zitat voran steht. Während Shakespeare den Beginn und der Philosoph Ernst Bloch den Schluss einleiten, findet sich in der Mitte der Schweizer Künstler Alberto Giacometti mit einer Aussage, die wie ein Schlüssel zur vorliegenden Geschichte erscheint.
Oberflächlich betrachtet erzählt Nacht ist der Tag die Geschichte einer Frau, die durch einen Unfall ihr Gesicht verliert und in den Bemühungen dies wiederherzustellen zu einer neuen Identität findet. Doch hinter dieser Fassade steckt viel mehr, vor allem die Frage, was Kunst vermag.
Der erste und mit 126 Seiten umfangreichste Teil des Romans, dem Shakespeare die Diskrepanz zwischen Realität und Imagination vorgibt, schildert die Ausgangssituation. Gillian, eine „Was Kunst vermag“ weiterlesen