In „Das Gartenzimmer“ konstruiert Andreas Schäfer kunstvoll Geschichte
„Bei der Vorstellung, dass Elsa Rosen den Brief in seinem späteren Zimmer geschrieben hatte, schauderte ihm, als klebte etwas von den damaligen Ereignissen an ihm, weil er jahrelang in den gleichen Räumen gelebt und die Ausdünstungen ihrer Wände geatmet hatte.“
Man mag „Das Gartenzimmer“ von Andreas Schäfer als historischen Roman lesen, der anhand seines Sujets, einer Architektenvilla in Berlin-Dahlem, den Umbruch vom langen Neunzehnten Jahrhundert in die Wirren des Zwanzigsten in Szene setzt. Doch das wäre zu kurz gegriffen, denn die Geschichte der Villa Rosen bildet den Angelpunkt, um den sich viele weitere Geschichten des Romans drehen.
Erbaut wurde das Haus, in dem das titelgebende Gartenzimmer eine besondere Rolle spielt, im Jahr 1909 von Max Taubert. Umstände und Figur hat Schäfer an den Architekten Mies van der Rohe angelehnt. Eine Villa Rosen wird man folglich in Berlin-Dahlem vergeblich suchen. Doch ähnlich wie diese „Zwischen den Zeiten“ weiterlesen