Lena Andersson analysiert in ihrem Roman „Unvollkommene Verbindlichkeiten“ erneut das emotionale Ungleichgewicht eines Paares
-Gastrezension von Lea Pistorius-
„Ester hätte sich sehr viel Zeit und Mühe sparen können, wenn sie ihn beim Wort genommen hätte, aber sie hätte auch viel Wunderbares verpasst.“
Wer Lena Anderssons ersten Roman „Widerrechtliche Inbesitznahme“ gelesen hat, dem ist die Hauptfigur ihres neuen Werkes „Unvollkommene Verbindlichkeiten“ bereits bekannt. Nicht nur die Wortpaare in den Titeln ähneln einander. Erneut stellt Andersson die kompromisslos liebende Ester Nilsson in den Mittelpunkt ihrer Erzählung. Fünf Jahre gealtert, scheinen sich Esters Vorlieben und Verhaltensweisen nicht sonderlich geändert zu haben. Erneut verliebt sie sich in einen Künstler, diesmal einen Schauspieler namens Olof Sten. Erneut handelt es sich um einen bereits vergebenen, diesmal verheirateten Mann. Und erneut ist dieser deutlich älter als die 37-jährige Ester. Ist also alles schon einmal dagewesen?
Die Geschichte um Ester Nilssons Liebe zeigt das Ringen einer Frau um einen Mann, den sie niemals wirklich besitzen wird. Bereits zu Beginn ihres Kennenlernens eröffnet sie ihm, dass sie „Einseitige Verhältnisse“ weiterlesen