Judith Kuckart schreibt über die Wunschbedrängnis in der Lebensmitte
Wer sich der Lebensmitte nähert, dem rücken Wünsche und Sehnsüchte auf die Pelle. Sie entstehen in der Jugend, wenn man sich fort fantasiert aus dem Elternhaus, aus dem Städtchen, aus der ganzen miefigen piefigen Provinz. Doch dann modern die Träume unter dem Laub, das Jahr um Jahr größere Hügel bildet, bis die Erkenntnis der Endlichkeit sie ausgräbt.
Auch die Figuren in Judith Kuckarts neuem Roman „Wünsche“ besitzen solche Sehnsuchtsziele, denen sie sich auf verschiedene Weisen nähern. Ihre Stimmen positioniert die Autorin im Mittelteil ihrer dreiteiligen Konstruktion, die vom ersten und letzten Tag der neunmonatigen Handlung umfasst wird.
Es ist Silvester in einer Stadt im Bergischen, als Vera Conrad die Gelegenheit „Old and Dreamy“ weiterlesen