„Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen“ — Tim Parks über Literatur
Es ist eine Weile her, da habe ich unter dem Titel „Worüber wir reden, wenn wir über Bücher reden“ ein Buch besprochen, welches nicht nur wie das vorliegende im Kunstmann Verlag erscheint, sondern dessen Autor, Pierre Bayard wie Tim Parks auch wissenschaftlich der Literatur zugewandt ist. Während Bayard zur Lücke anleitet unter dem originalgetreu übersetzten Titel „Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat“, erläutert Parks in „Where I’m Reading from“ seine Sicht aufs Lesen. Seine Essays zu fast allen Aspekten des Lesens und Schreibens liegen nun in der Übersetzung von Ulrike Becker und Ruth Keen als „Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen“ vor. Ein wirklich schöner Titel.
Parks Buch ist nur unwesentlich länger als die charmante Schummelfibel seines französischen Kollegen. Gut 230 Seiten, portioniert in vier Teile mit 33 Kapiteln, widmen sich dem Buch und der Welt. Wie ist ein Roman gemacht? Wieso wird er ein Erfolg? Was macht uns auf ihn so aufmerksam, daß wir ihn lesen und über ihn reden wollen? Parks Kernthema wird bald klar. In der globalisierten Welt drohe eine „Konstrukt Weltliteratur“ weiterlesen