Auch heute Hunde!
Als große Lebensbeichte wird Hans Platzgumers „Am Rand“ angekündigt. Schon der erste Satz führt uns zur kleinsten Form des Randzonengebiets, den Gipfel. Dort stehe, liege oder sitze schließlich jeder irgendwann einmal. Auf dem Gipfel liegen scheint mir allerdings nicht sonderlich bequem. Platzgumers Gipfel ist konkret, soviel ist klar. Er lässt seinen Erzähler dort sitzen und lässt ihm nur zehn Stunden für seinen Bericht. Ein Countdown, das klingt spannend. Dem Appetithäppchen folgt leider eine Auslassung, und der wiederum eine detaillierte Aufzeichnung vom Aufbruch eines Wanderers. Eine Rückkehr plant er nicht. Ordnung muss trotzdem sein, vielleicht betritt noch jemand seine Wohnung. Seine Leser fordert er ausdrücklich dazu auf. Der Aufmerksame merkt hingegen bald, daß dazu wohl kaum eine Chance besteht. Weltuntergangsstimmung verbreiten schon zweieinhalb des 208 Seiten fassenden Romans. Eine nicht geschwätzige Zivilisationflucht in die Berge. Mich erinnert es an die beeindruckende Dystopie Erwin Uhrmanns. „Leseproben-Probelesen“ weiterlesen