Buchpreisfieber — dbp 2013

Zum neunten Mal ganz neu

Logo_dbp_13_RGBIn ei­ner Wo­che jäh­ren sich die Prä­li­mi­na­ri­en zum Deut­schen Buch­preis und zum neun­ten Mal wird ei­ne Long­list mit zwan­zig Kan­di­da­ten  veröffentlicht.

Das Er­eig­nis konn­te im letz­ten Jahr be­son­ders we­gen der Ti­tel­aus­wahl nur zö­gern­de Be­geis­te­rung in mir aus­lö­sen. Dies­mal je­doch ent­facht die In­itia­ti­ve ei­ner Blog­ge­rin neu­es Feu­er. Auf Ma­ra Gie­se von buzz­al­drins bü­cher geht die Idee ei­nes ge­mein­sa­men Blog­pro­jekts zum Deut­schen Buch­preis zu­rück. Fünf Blog­ge­rin­nen wer­den über den Preis be­rich­ten und Re­zen­sio­nen zu den Ti­teln der Long­list ver­öf­fent­li­chen. Von den Or­ga­ni­sa­to­ren des Prei­ses durch Ma­te­ri­al und Ver­lin­kun­gen un­ter­stützt freu­en wir uns über vie­le Buch­preis­in­ter­es­sier­te, die au­ßer bei buzz­al­drins bü­cher und mir auf den Blogs das graue So­fa, Li­te­ra­tu­ren und Schö­ne Sei­ten mit­le­sen und dis­ku­tie­ren können.

Für al­le Buch­preis-Beg­in­ner sei hier kurz das Wich­tigs­te zu­sam­men­ge­fasst. Seit 2005 wird die­ser Preis, der die Li­te­ra­tur­lust der Deut­schen an­kur­beln möch­te, un­ter den von Ok­to­ber bis Sep­tem­ber neu er­schie­ne­nen deutsch­spra­chi­gen Ro­ma­nen ver­ge­ben. Die Ju­ry wech­selt jähr­lich ih­re Zu­sam­men­set­zung aus Kri­ti­kern, Li­te­ra­tur­wis­sen­schaft­lern und an­de­ren Be­le­se­nen. Die­se sie­ben Ju­ro­ren sich­ten ab En­de März zahl­rei­che Ti­tel und tref­fen sich zu Be­ra­tungs­ge­sprä­chen. Aus ih­ren Dis­kus­sio­nen geht die im Au­gust ver­öf­fent­lich­te Long­list her­vor, die in die­sem Jahr am 11. Sep­tem­ber auf die Short­list mit sechs Ro­ma­nen re­du­ziert wird. Al­le Au­toren, de­ren Ti­tel die End­aus­schei­dung er­rei­chen, er­hal­ten ein Preis­geld von 2500 Eu­ro, der Ge­win­ner des Deut­schen Buch­prei­ses, der zu Be­ginn der Frank­fur­ter Buch­mes­se ge­wählt wird, wird mit 25000 Eu­ro prä­miert. Aus­führ­li­che In­for­ma­tio­nen über Per­so­na­lia und Ter­mi­ne fin­den sich auf der of­fi­zi­el­len Sei­te des Deut­schen Buch­prei­ses.

Je­dem die­ser zwan­zig Ti­tel ist ei­nes ge­wiss, Auf­merk­sam­keit, die im Ide­al­fall so­gar ei­ne Auf­la­gen­stei­ge­rung er­zeugt. Ich hof­fe, daß ha­ben im neun­ten Jahr die­ses Events auch die Buch­händ­ler in mei­ner Um­ge­bung ver­stan­den und we­nigs­tens ei­nen der Best­sel­ler-Sta­pel durch ein Buch­preis-Sor­ti­ment er­setzt. Viel­leicht hal­ten sie dies­mal so­gar das nun zur An­tho­lo­gie er­ho­be­ne Le­se­pro­ben­heft be­reit und er­spa­ren den Le­sern ei­ne an­stren­gen­de Jagd?

Da­mit die rest­li­chen sie­ben Ta­ge nicht all­zu lang wer­den, ha­be ich ein we­nig spe­ku­liert, wel­che Ti­tel es auf die Lis­te schaf­fen könn­ten. Ins­ge­heim hof­fe ich na­tür­lich, nur we­ni­ge Tref­fer zu er­zie­len und von der Ju­ry über­rascht zu werden.

Ul­ri­ke Ed­schmid, Das Ver­schwin­den des Phil­ip S. (Suhr­kamp 2013)
Ro­man Ehr­lich, Das kal­te Jahr (Du­mont 2013)
Gun­ther Gel­tin­ger, Moor (Suhr­kamp 2013)
Tho­mas Gla­vi­nic, Das grö­ße­re Wun­der (Han­ser 2013)
Ro­man Graf, Nie­der­gang (Knaus 2013)
Mo­ni­ka Held, Der Schre­cken ver­liert sich vor Ort (Eich­born 2013) — Re­zen­si­on
Franz Hoh­ler, Gleis 4 (Luch­ter­hand 2013)
Da­ni­el Kehl­mann, F (Ro­wohlt 2013)
Mi­cha­el Köhl­mei­er, Die Aben­teu­er des Jo­el Spa­zie­rer (Han­ser 2013)
Ju­dith Kuckart, Wün­sche (Du­mont 2013) — Re­zen­si­on
Jo Lend­le, Was wir Lie­be nen­nen (DVA 2013)
Ol­ga Mar­ty­n­o­va, Mö­ri­kes Schlüs­sel­bein (Dro­schl 2013)
Eva Men­as­se, Quas­i­k­ris­tal­le (Kiepenheuer&Witsch 2013)
Hans Plesch­in­ski, Kö­nigs­al­lee (Beck 2013)
An­dre­as Schä­fer, Ge­sich­ter (Du­mont 2013)
Pe­ter Schnei­der, Die Lie­ben mei­ner Mut­ter (Kiepenheuer&Witsch 2013)
Pe­ter Stamm, Nacht ist der Tag (S. Fi­scher 2013)
Ju­dith W. Ta­sch­ler, Die Deutsch­leh­re­rin (Pi­cus 2013)
Pe­ter Tru­sch­ner, Das fünf­und­drei­ßigs­te Jahr (Zsol­nay 2013)
Mar­tin Wal­ser, Die In­sze­nie­rung (Ro­wohlt 2013)

Wel­cher die­ser Ro­ma­ne hat eu­er Mei­nung nach nichts auf der Lis­te ver­lo­ren und wel­chen ver­misst ihr?

 

18 Gedanken zu „Buchpreisfieber — dbp 2013“

  1. Ich glau­be, Cle­mens Mey­ers „Im Stein” ist auch lis­ten- bzw. preisverdächtig.
    (Es soll erst am 22.08. er­schei­nen, aber Kehl­manns „F” ja so­gar erst am 30.08).
    Lie­be Grü­ße und viel Spaß beim Buchpreis-watching-and-reading!
    Doris

  2. Ich freue mich schon sehr auf die Be­kannt­ga­be der Long­list und bin ge­spannt, was auf uns zu­kommt. Da ich es ge­ra­de le­se: Das frem­de Meer von Ka­tha­ri­na Hart­well (Ber­lin Ver­lag) hat mei­ner Mei­nung nach auch gu­te Chan­cen. An­sons­ten fin­de ich dei­ne Aus­wahl sehr span­nend, die meis­ten Ti­tel sa­gen mir et­was, die we­nigs­ten ha­be ich tat­säch­lich ge­le­sen, so­mit wä­re für mich auf je­den Fall reich­lich in­ter­es­san­ter Le­se­stoff da­bei. Ich hof­fe nur, dass ein biss­chen mehr Klein­ver­la­ge ver­tre­ten sein wer­den als von dir getippt.

    Herz­lich,
    caterina

    1. Das hof­fe ich auch, Ca­te­ri­na. Zu­ge­ge­ben, ich bin dem li­te­ra­ri­schen Main­stream ge­folgt und nur hier und da in Sei­ten­ar­me ab­ge­bo­gen. Ge­ra­de des­we­gen bin ich auf Neu­ent­de­ckun­gen in der Long­list ge­spannt und na­tür­lich auf un­se­re Zusammenarbeit.
      Dan­ke für den Tipp, den ich schon auf Dei­ner Sei­te ent­deckt habe.

  3. Spe­ku­la­tio­nen zum Buch­preis ma­chen doch im­mer am meis­ten Spaß! 🙂 Pe­ter Schnei­ders Ro­man ha­be ich üb­ri­gens ge­le­sen, er hat mich sehr sehr be­rührt und ich könn­te mir vor­stel­len, ihn auf der Lis­te wie­der­zu­fin­den. An­sons­ten wür­de ich mich nach der et­was ent­täu­schen­den Lis­te aus dem letz­ten Jahr freu­en, die­ses Jahr ein paar „jun­ge Wil­de” no­mi­niert zu se­hen: spon­tan fal­len mir Ka­tha­ri­na Hart­well, Ro­man Ehr­lich oder auch Ste­fa­nie de Ve­las­co ein. Al­le drei Bü­cher ha­ben mir sehr gefallen.

    1. Mit mehr als ei­nem Kan­di­da­ten ha­be ich bei Dir ge­rech­net, Ma­ra, doch nicht mit wil­den. Ve­las­co ken­ne ich nicht, aber ich weiß ja jetzt, wo ich ei­ne Re­zen­si­on finde. 😉

  4. Ich bin auch schon ganz ge­spannt, wie die Lis­te dann tat­säch­lich aus­se­hen wird. Mal schau­en, wie vie­le „Tref­fer” Du er­zielst. Und den Ro­man „Die Deutsch­leh­re­rin” fin­de ich ja, durch­aus aus per­sön­li­chen Grün­den und un­ab­a­hän­gig von der Long­list, ganz be­son­ders span­nend. Dann wer­den wir nun al­so der Be­kannt­ga­be der Lis­te ent­ge­gen­fie­bern — und wer­den hof­fent­lich auch bei dem ein oder an­de­ren Werk da­zu kom­men, hef­tig zu dis­ku­tie­ren. Ich freue mich je­den­falls schon!
    Vie­le Grü­ße, Claudia

    1. Auf un­se­re Dis­kus­sio­nen bin ich auch ge­spannt, Clau­dia. Auch wenn wir es wohl eher nicht hin­krie­gen, zeit­gleich die sel­ben Ro­ma­ne zu le­sen. Aber im Netz geht ja nichts verloren.
      Hat die Deutsch­leh­re­rin ei­gent­lich auch ei­nen spe­zi­el­len Kandidatentipp? 😉

  5. nebst franz hoh­ler, der ja schon auf­ge­führt ist, se­he ich
    — jo­nas lüscher, früh­ling der barbaren
    — mar­kus bun­di, emi­lies schweigen
    — as­trid ro­sen­feld, el­sa ungeheuer
    auf der long­list. Bin gespannt!

  6. Ganz ehr­lich bin ich noch beim Nach­le­sen mei­nes Früh­jahr-Bü­cher­sta­pels und nach den bei­den Sach­bü­chern nun mit Vea Kai­sers „Blas­mu­sik­pop” viel leich­ter, be­schwing­ter und lus­ti­ger un­ter­wegs — was für ein un­glaub­li­cher Ideen­reich­tum und ei­ne wun­der­ba­re Spra­che! An­sons­ten sind die an­de­ren Blog­ger viel wei­ter vor­ne, was die neue­ren Buch­erschei­nun­gen be­trifft und ich kann höchs­tens we­gen der Blog­bei­trä­ge ein we­nig mitsprechen.
    Long­list­wür­dig wä­re, auch wenn das jetzt nur mein Ein­druck über die Blogs ist, si­cher Jo­nas Lüscher mit dem „Früh­jahr der Bar­ba­ren”, den ich auf je­den Fall, mög­lichst noch vor der Be­kannt­ga­be der Lis­te, le­sen möch­te. Und an­sons­ten bin ich ein­fach nur ge­spannt und hof­fe auf ganz vie­le schö­ne Romane.
    Vie­le Grü­ße, Claudia

    1. Ciao, Clau­dia, e tan­te gra­zie! Es ist auch nicht not­wen­di­ge Vor­aus­set­zung, den Ro­man be­reits ge­le­sen zu ha­ben. In der Hin­sicht bin ich ja auch re­la­tiv ah­nungs­los, wie man an mei­nen Vor­schlä­gen sieht.

  7. Oha, ich glau­be, ich le­se noch we­ni­ger Zeit­ge­nös­si­sches, als ich dach­te. Ge­le­sen hab ich von die­ser Lis­te nur die Quas­i­k­ris­tal­le. Die an­de­ren ken­ne ich höchs­tens dem Na­men nach oder weil ich gu­te Emp­feh­lun­gen da­zu auf di­ver­sen Blogs las. Lie­be Grüße
    Petra

  8. Huuuh, heu­te ist es so weit — ich bin sehr ge­spannt. Mir ist ge­ra­de noch ein­ge­fal­len: Was ist denn zum Bei­spiel mit dem Ramm­stedt? Ha­ben so hu­mor­vol­le, ver­schwur­bel­te Tex­te auch ei­ne Chan­ce? Dann wür­de ich ihn ger­ne auf der Lis­te se­hen (oh­ne ihn „Fa­vo­rit” zu nen­nen, denn Tat­sa­che ist, dass ich im ver­gan­ge­nen Jahr nur ganz we­ni­ge deutsch­spra­chi­ge Neu­erschei­nun­gen ge­le­sen, al­so kaum Ver­gleichs­mög­lich­kei­ten habe).

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