Die Erfindung des Lebens von Hanns-Josef Ortheil
In Die Erfindung des Lebens erzählt Ortheil die Entwicklungsgeschichte eines Künstlers, vom wortlos aufgewachsenen Kind über das Werden eines Pianisten bis hin zu seinen schriftstellerischen Anfängen. In diesen Handlungsstrang fügen sich Passagen ein, die das Leben des gealterten Erzählers in Rom und seine Arbeit an diesem Buch schildern.
Trotz des hohen Anteils von Selbsterlebtem wird die Romanhaftigkeit dieses Buches nicht nur durch seine Genrebezeichnung, sondern vor allem durch den Titel suggeriert. Auf Lesungen, ich hatte das Vergnügen seine Buchvorstellung auf der letztjährigen Karlsruher Bücherschau mit zu erleben, und in Interviews offenbart Ortheil jedoch die hohe Authentizität des Dargestellten.
Von den Stationen seiner Biographie, die der Leser chronologisch miterlebt, beeindruckten mich die ersten Kapitel am stärksten. Zu Beginn steht die Mutter-Kind-Symbiose zwischen der „Dichtung und Wahrheit“ weiterlesen