Vom Grausamen im Krieg und in der Liebe erzählt Anna Baar in „Als ob sie träumend gingen“
Klee liegt im Krankenbett oder eher im Sterbebett? In einer Anstalt für Kranke oder eher für Irre? Sein Name lautet Paul oder eher Pablo?
Klee ist die Hauptfigur in Anna Baars neuem Roman „Als ob sie träumend gingen“. Von seinen Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen erzählt Baars namenloser Erzähler, der im Prolog bekennt: „Manches hat er mir erzählt, manches bilde ich mir ein, vieles wird geträumt sein oder ausgedacht.“
Klees Erinnerungen sind brüchig, nicht nur seines Zustands wegen, sondern aufgrund der grausamen Geschehnisse selbst, den erlebten Kriegsgräueln und den Verlusten, vor allem in der Liebe.
Klee kämpft gegen das Vergessen, weswegen er alles seinen Kassetten anvertraut, vor allem die Sache mit Lily. Beide kommen aus einem Dorf, das nicht konkret verortet ist. Baar will, wie sie in einem Interview betont, alle Geschehnisse ihres Romans nicht konkretisiert wissen. Doch liefert sie Hinweise genug, den Ort an der jugoslawischen Küste und die Zeit im zweiten Viertel des letzten Jahrhunderts zu lokalisieren. Immerhin wird im „„Die schauerliche Stille brechender Herzen““ weiterlesen