Michael Köhlmeier erzählt in „Zwei Herren am Strand” von Strategien gegen die Depression
„Beide hielten sie nicht viel von der Philosophie, schon gar nicht von der deutschen, aber Nietzsches Meinung, dass der Gedanke an Selbstmord ein starkes Trostmittel sei, mit dem man über manch böse Nacht hinwegkomme, teilten sie; obwohl keiner von ihnen die Stelle benennen konnte, wo das geschrieben stand. Damit dieses radikalste Trostmittel nicht irgendwann als einziges übrig bliebe, darum hatten Churchill und Chaplin beschlossen, einander immer wieder zu treffen, denn wenn es einen gäbe, der den anderen von diesem Weg abhalten könne, dann er oder er.”
Depression, besonders die bipolare mit manischen Episoden gepaarte Variante, trifft nicht selten kreative Menschen. Denken wir an Edvard Munch, Ernest Hemingway und Virginia Woolf.
Michael Köhlmeier nähert sich dieser Künstlerkrankheit mit großer Empathie. Zwei Persönlichkeiten der neueren Geschichte stehen im Fokus seines aktuellen Romans mit dem Titel „Zwei Herren am Strand“, die Briten Winston Leonard Spencer Churchill (1874–1964) und Charles Spencer Chaplin (1889–1977). Sie verbindet nicht „„Spazierengehen, spazierengehen und nochmals spazierengehen”“ weiterlesen