Andrea und Dirk Liesemer erzählen von Nietzsches „Neuanfang im Süden“
„Endlich entfernt er sich vom Land und tritt die Reise auf See an, kann alles Alte hinter sich lassen, sich einem Schiff anvertrauen, hat unter sich nur noch die Tiefe des Meeres. Wenn er dann an einem anderen Ort ankommt, wird er den festen Boden einer andersartigen Welt betreten, um sein Leben von Neuem zu beginnen, sich an der Weite des südlichen Himmels erfreuen.”
An „Tage in Sorrent“, dem Roman von Andrea und Dirk Liesemer, reizen mich der Handlungsort, den ich gut kenne, die Epoche sowie das Personal des Romans. Allen voran Friedrich Nietzsche, der sich noch jung, aber durch seine Sehschwäche beeinträchtigt, auf Einladung einer Mäzenin im südlichen Sorrent erholen möchte. Seine Begleiter, zwei junge Akademiker, reisen als Unterstützer mit ihm und werden mit der Zeit zu Leidensgenossen. Wenn auch auf unterschiedliche Weise, ist allen gemeinsam das Leiden an sich selbst.
Gleich zu Beginn des Romans begegnen wir Nietzsche, dem das Autorenpaar Liesemer in personaler Erzählform nahekommt. Seine Befindlichkeiten während der beschwerlichen Reise, sein Hadern mit dem „„In Sorrent wird alles besser““ weiterlesen