Lesen, Lauschen, Labnge Reden
Heute Abend werden die 38. Tage der Deutschen Literatur mit einer Rede Maja Haderlaps, der Preisträgerin von 2011, eröffnet. Zum Wettbewerb am Wörthersee zu Ehren der in Klagenfurt geborenen Autorin Ingeborg Bachmann treten folgende 14 Schriftsteller an: Michael Fehr, Olga Flor, Romana Ganzoni, Katharina Gericke, Anne-Kathrin Heier, Gertraud Klemm, Karen Köhler (ist erkrankt und kann leider nicht teilnehmen), Roman Marchel, Georg Petz, Birgit Pölzl, Kerstin Preiwuß, Tex Rubinowitz, Tobias Sommer und Senthuran Varatharajah. Informationen über Biographie und Werk bietet die Seite des Bachmannwettberbs.
Für mich sind dies neue Namen, auch wenn acht der zwölf Autoren schon lange weit über Dreissig sind. Alleine die Österreicherin Olga Flor ist mir durch ihren Roman „Kollateralschaden“ bekannt, der 2008 für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Eine Entdeckung, die mich sofort neugierig machte, ist Tex Rubinowitz. Der 1961 in Hannover geborene und seit langem in Wien lebende vielseitige Künstler, war nicht nur Daniela Strigl aufgefallen, die ihn nach Klagenfurt einlud, sondern bereits Robert Gernhardt. Mit Interesse habe ich Katharina Graefs Essay über Rubinowitz bei Literaturkritik gelesen und mir sofort „Rumgurken“ bestellt.
Mehrere Bewerber besitzen einen Eintrag bei Wikipedia, die meisten einen eigenen Webauftritt, der einen ersten Blick auf ihre Literatur zulässt und anderweitig Aufschlussreiches aufdeckt. Wie schon in den Vorjahren haben einige Kandidaten ein Literaturinstitut besucht. Zwei weitere unterrichten oder unterrichteten als Lehrer, natürlich im Fach Deutsch. Zudem finden sich zwei Naturwissenschaftlerinnen, die Physikerin Olga Flor und die Biologin Gertraud Klemm. Bis auf den aus Sri Lanka stammenden Philosophen Varatharajah liegen von allen Kandidaten bereits veröffentlichte Erzählungen, Romane oder Gedichte vor.
Ihre noch unveröffentlichten literarischen Texte präsentieren sie ab morgen dem Publikum vor Ort und an den Bildschirmen. Über die Qualität des Vorgetragenen diskutiert wie immer die siebenköpfige Jury, zu der seit diesem Jahr der Wiener Literaturprofessor Arno Dusini zählt. Er nimmt die Stelle von Paul Jandl ein, der leider ausgeschieden ist. Ich werde Jandls ehrliche und eloquente Kritik vermissen. Seine Lust am Streit war oft das Salz in der Suppe des Spektakels.
Doch auch die diesjährigen Lesungen und Diskussionen erwarte ich mit großer Spannung. Sie dauern wie immer drei Tage, am Sonntag endet der diesjährige Bewerb mit der Bekanntgabe der Preisträger.
Auf der Seite Literaturkritik werden die Autoren vorgestellt. Die Wiener Literaturzeitschrift VOLLTEXT präsentiert ausgewählte Texte der Autoren.
Außerdem möchte ich auf die Bachmannbegleitung durch Doris Brockmann im Literaturcafé verweisen. Ebenfalls dort lässt sich in diesem Jahr erstmals über die Qualität der Juroren abstimmen.
Homepages der Autoren:
Michael Fehr – michaelfehr.ch
Olga Flor – olgaflor.at
Romana Ganzoni – romanaganzoni.ch
Katharina Gericke – Wikipedia
Anne-Kathrin Heier – Dancingfingers
Gertraud Klemm – gertraudklemm.at
Karen Köhler – karenkoehler.de
Roman Marchel –
Georg Petz – georgpetz.at
Birgit Pölzl –
Kerstin Preiwuß – Wikipedia
Tex Rubinowitz – Wikipedia
Tobias Sommer – tsommer.de.tl
Senthuran Varatharajah
Bachmann-Preis LIVE auf 3sat
Donnerstag, 3. Juli, 10.00 – 13.00 Uhr
LESUNGEN und Diskussionen
13.45 – 15.30 Uhr
LESUNGEN und Diskussionen
Freitag, 4. Juli, 10.00 – 13.00 Uhr
LESUNGEN und Diskussionen
13.45 – 15.30 Uhr
LESUNGEN und Diskussionen
Samstag, 5. Juli, 10.00 – 14.00 Uhr LESUNGEN und Diskussionen
Sonntag, 6. Juli, 11.00 Uhr – 12.00 Uhr PREISVERLEIHUNG
Ich wünschte, ich könnte einmal dabei sein. Nicht als Teilnehmerin natürlich, einfach nur so, als Zuschauerin. Aber nein, ich begnüge mich einmal mehr mit der Live-Übertragung und der Twitter-Berichterstattung. Allerdings gibt es bereits eine traurige Nachricht zu vermelden: Karen Köhler, meine Favoritin (nicht, dass ich die anderen kennen würde, aber Köhlers Erzählungen haben mich sehr beglückt), kann wegen einer Windpockenerkrankung leider nicht anreisen. Sie hätte gute Chancen gehabt, denke ich. Nun ja, auch unter den anderen ist sicher der eine oder andere Autor dabei.
Das habe ich auch vorhin bei Twitter erfahren und ohne weitere Details eingefügt. Sehr dumm, wenn so etwas passiert. Aber, hey, ihr Erzählungsband erscheint demnächst bei Hanser. Und, sie kann immerhin nicht verrissen werden.
Ich hoffe doch sehr, daß unter den anderen der ein oder andere Autor dabei ist.