Rassismus als Reaktion in „Wer die Nachtigall stört“ von Harper Lee
Dieses Buch in seinem verblassten blauen Einband steht schon seit Jahrzehnten im Buchregal meiner Eltern. Über die Zeit sind seine Seiten fleckig geworden, sein Inhalt, der für Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit steht, scheint jedoch angesichts aktueller populistischer Parolen lesenswerter denn je.
Die Geschichte offenbart zunächst eine bezaubernde Erinnerung an ein Kindheitsidyll in Maycomb, einem kleinen Ort in Alabama. Dort leben zu Beginn der 30er Jahre die Erzählerin, die neunjährige Scout, und ihr älterer Bruder Jem. Mutterlos werden sie von ihrem beneidenswert liebevollen und toleranten Vater, dem Rechtsanwalt Atticus Fink (im Original Finch), zu Mitmenschlichkeit und Aufgeschlossenheit erzogen. Sie spielen umsorgt von der schwarzen Haushälterin und der Nachbarschaft mit „Literaturkreis 9/2010 — Plädoyer für Toleranz“ weiterlesen