„Proust Pharao“ von Michael Maar
Für Proustadepten wie für Proustneulinge gleichermaßen interessant ist die 2009 im Berenberg-Verlag unter dem Titel Proust Pharao erschienene Essay-Sammlung. In sieben zum Teil revidierten und erweiterten Texten, darunter zwei Erstveröffentlichungen, setzt sich Michael Maar auf kenntnisreiche und unterhaltsame Weise mit Marcel Proust und der Recherche auseinander. Angereichert ist der schön gestaltete Band mit Porträtphotographien, die den Schriftsteller in verschiedenen Lebensphasen zeigen.
Bereits der erste titelgebende Text ist eine Eloge an Proust, dem es wie keinem anderen gelang „der inneren Wahrheit bis in die letzte Verästelung nach” zu forschen. Indem Proust aufzeigt wie die Gefühle funktionieren, bietet er seinem Leser ein Instrumentarium zur Selbsterforschung. Gleichzeitig erweist er sich als großer Poet in der Beschreibung von Natur und Landschaft, sowie als Gesellschaftskomödiant, der das Treiben der Pariser Salons mit viel Ironie schildert, wodurch er nicht zuletzt „Literarischer Leuchtturm im Nebelmeer des Lebens“ weiterlesen