Sie streiten um den Bachmannpreis – TDDL 2013

Bachmannpreis

La­ris­sa Boeh­ning, Han­nah Dü­b­gen, Ro­man Ehr­lich, Ve­re­na Günt­ner, Heinz Hel­le, Na­di­ne Ke­ge­le, Ben­ja­min Maack, Ni­ko­la An­ne Mehl­horn, Joa­chim Mey­er­hoff, Anousch Muel­ler, Kat­ja Pe­trows­ka­ja, Zé do Rock, Phil­ipp Schön­tha­ler, Cor­du­la Simon.

So lau­ten die Na­men der Be­wer­ber um den dies­jäh­ri­gen Bach­mann­preis. Die Lis­te liegt seit ges­tern Nach­mit­tag auf der of­fi­zi­el­len Sei­te vor. Die acht Au­torin­nen und sechs Au­toren, die bei den „Ta­gen der deutsch­spra­chi­gen Li­te­ra­tur 2013“ aus ih­ren un­ver­öf­fent­lich­ten Tex­ten le­sen, sind deut­scher, ös­ter­rei­chi­scher und schwei­zer Na­tio­na­li­tät. Vie­le be­sit­zen al­ler­dings mul­ti­na­tio­na­le Bio­gra­phien, dar­un­ter die aus Kiew stam­men­de Kat­ja Pe­trows­ka­ja, die als Jour­na­lis­tin in Ber­lin lebt, oder der in Mün­chen be­hei­ma­te­te Bra­si­lia­ner Zé do Rock. Auch den Wie­ner Burg­schau­spie­ler Joa­chim Mey­er­hoff könn­te man als mul­ti­eth­nisch ge­prägt be­zeich­nen, Le­bens­sta­tio­nen vom saar­län­di­schen Hom­burg über Schles­wig-Hol­stein und En­ga­ge­ments an meh­re­ren deut­schen Thea­tern bis zu sei­ner jet­zi­gen Wahl­hei­mat Wien le­gen dies na­he. Die­ser Au­tor ist mir durch sei­ne bio­gra­phisch ge­präg­te Ro­man­tri­lo­gie „Al­le To­ten flie­gen hoch“ der be­kann­tes­te von der Lis­te. Auch von den meis­ten der an­de­ren Kan­di­da­ten lie­gen ers­te Ro­ma­ne vor oder ste­hen kurz vor der Ver­öf­fent­li­chung. Ei­nen ho­hen Be­kannt­heits­grad er­reich­ten „Lich­te Stof­fe“ von La­ris­sa Boeh­ning, der 2007 für den Deut­schen Buch­preis no­mi­niert war, und „Nach oben ist das Le­ben of­fen“, für den Phil­ipp Schön­tha­ler den dies­jäh­ri­gen Cle­mens Bren­ta­no Preis er­hält. Die Le­bens­läu­fe zei­gen, daß Li­te­ra­tur­wis­sen­schaft­ler den größ­ten An­teil der Be­wer­ber bil­den. Zwei stu­dier­ten in re­nom­mier­ten Schreib­schu­len, Ro­man Ehr­lich am Deut­schen Li­te­ra­tur­in­sti­tut Leip­zig und Na­di­ne Ke­ge­le in der Schreib­klas­se Schau­spiel­haus Wien. Doch auch Künst­ler an­de­rer Spar­ten stel­len sich dem li­te­ra­ri­schen Wett­streit, die Mu­si­ke­rin Ni­ko­la An­ne Mehl­horn und die Schau­spie­ler Ve­re­na Günt­ner, Zé do Rock und Joa­chim Mey­er­hoff. Viel­leicht be­sit­zen sie da­durch ei­nen Vor­teil beim Vor­sin­gen oder auch ei­nen Nach­teil, da ei­ne pro­fes­sio­nel­le Per­for­mance er­war­tet wird.

Die Ju­ry setzt sich wie im Vor­jahr aus sie­ben Ju­ro­ren zu­sam­men, von de­nen je­der zwei Wett­be­werbs­bei­trä­ge vor­schlägt. Un­ter dem Vor­sitz von Burk­hard Spin­nen wer­den Da­nie­la Stri­gl, Paul Jandl, Mei­ke Feß­mann, Hu­bert Win­kels und Hil­de­gard Kel­ler dis­ku­tie­ren. Den Platz der aus­ge­schie­de­nen Cor­ne­lia Ca­duff über­nimmt Ju­ri Stei­ner. Der schwei­zer Kul­tur­wis­sen­schaft­ler war lan­ge Kri­ti­ker in der Sen­dung „Li­te­ra­tur­club“.

Ich er­war­te al­le Le­sun­gen al­ler Au­toren mit gro­ßer Span­nung und freue mich be­son­ders auf die an­schlie­ßen­den Dis­kus­sio­nen der Kri­ti­ker. Sie fin­den vom 4. bis zum 6. Ju­li in Kla­gen­furt am Wör­ther­see statt und wer­den von 3sat live über­tra­gen. Die Er­öff­nungs­re­de am 3. Ju­li hält Mi­cha­el Köhl­mei­er, die Preis­ver­lei­hung am 7. Ju­li schließt das dies­jäh­ri­ge Event ab.

Wie in den letz­ten Jah­ren wer­de ich auch heu­er über die ein­zel­nen Ta­ge be­rich­ten und die Tweets und Bei­trä­ge der Blog­ger­kol­le­gen verfolgen.

 

 

Bach­mann-Preis LIVE auf 3sat

Don­ners­tag, 4. Ju­li, 10.15 bis 15.15 Uhr LESUNGEN und Diskussionen

Frei­tag, 5. Ju­li, 10.15 bis 15.15 Uhr LESUNGEN und Diskussionen

Sams­tag, 6. Ju­li, 9.35 bis 14.00 Uhr
 LESUNGEN und Diskussionen

Sonn­tag, 7. Ju­li, 11.00 Uhr
 PREISVERLEIHUNG

2 Gedanken zu „Sie streiten um den Bachmannpreis – TDDL 2013“

  1. Lie­be Atalante

    Ein Schwei­zer Au­tor ist gar nicht da­bei, wie ich se­he. Heinz Hel­le lebt zwar in Biel, ist aber Deut­scher. Scha­de, dass es kei­ne Schwei­zer ge­schafft ha­ben. Die an­de­ren Teil­neh­mer ken­ne ich über­haupt nicht und dem Na­men nach nur Joa­chim Meyerhoff.

    Viel Spass beim Ver­fol­gen der Diskussionen!

    LG bue­cher­ma­niac

    1. Du hast Recht und das könn­te man na­tür­lich be­dau­ern. An­de­rer­seits fin­de ich die­se Na­tio­na­li­tä­ten­fra­ge voll­kom­men ne­ben­säch­lich. Im letz­ten Jahr hat Ol­ga Mar­ty­n­o­va den Preis ge­won­nen. Sie stammt wie der Na­me ver­rät we­der aus der Schweiz, noch aus Ös­ter­reich oder Deutsch­land. Un­ter den dies­jäh­ri­gen Kan­di­da­ten fin­den sich ei­ne Ukrai­ne­rin, die in Ber­lin lebt, und ei­ne Ös­ter­rei­che­rin, die in der Ukrai­ne lebt. Ein nord­deut­scher Wie­ner, der in Süd­west­deutsch­land ge­bo­ren ist. Ein Ber­li­ner Bie­ler und ein bra­si­lia­ni­scher Bay­er. Es le­be die Vielfalt. 😉

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