Diese Seite besteht erst seit wenigen Tagen, mindestens sechs Jahre länger existiert in meinem Wohnort eine kleine Gruppe Literaturbegeisterter, die sich in regelmäßigem Abstand zur Diskussion in der Stadtbücherei trifft. Besprochen wird ein gemeinsam gelesenes Buch. Die Titelwahl fällt reihum jedem Mitglied zu. In unserer Runde geht es immer sehr gemütlich und seit der Diskussion des Buches Dinner mit Anna Karenina
auch kulinarisch zu. Die Gaumenfreuden und manch guter Tropfen versöhnen immer dann, wenn die Diskussionen etwas lebhafter werden. Dies ist nicht immer der Fall, aber manchmal schon.
Den Einstieg fand unser Literaturkreis mit dem Buch Der Alchimist, welches gleichermaßen Begeisterung wie Ablehnung hervorrief. Die letzte Sitzung war dem Bestseller Die Bücherdiebin von Markus Zusak gewidmet, es überwogen die positiven Stimmen.
Mein Urteil fiel nicht so gut aus. Ich erwartete von der Bücherdiebin konkrete Aussagen über die Bücher, welche ihr das Leben im Dritten Reich menschlicher gemacht hätten. Meine Erwartung wurde enttäuscht, wie Ihr in meiner Rezension nachlesen könnt.
In der Runde gab jedoch viel Begeisterung für Zusaks bildreiche Sprache und die ergreifend erzählte Geschichte.
Lange überlegten wir, ab welchem Lesealter dieses Buch zu empfehlen sei. Für ein Kinder- und Jugendbuch eignet sich der einfache Stil und die lehrbuchhaften Erläuterungen zum Zeitgeschehen, andererseits erschienen uns manche Darstellungen und vor allem der immer wieder aufblitzende Sarkasmus des Erzählers „Tod“ zu schwierig für Teenager. Wir einigten uns schließlich auf eine Empfehlung ab 14 Jahren.
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass es bereits viele lesenswerte Bücher zu diesem Thema gibt.
Anna Frank, Tagebuch (1952).
Miep Gies, Meine Zeit mit Anne Frank (1987).
Judith Kerr, Als Hitler das rosa Kaninchen stahl (1971).
Arnulf Zitelmann, Paule Pizolka oder eine Flucht durch Deutschland (1996). Besonders für Jungs ab 14.