Pierre Bayard verteidigt den fernen Blick
„Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat“, dieses Essay des Literaturwissenschaftlers und Psychoanalytikers Pierre Bayard hat mich vor kurzem sehr beeindruckt. Begeistert von seinen Theorien zum Lesen erwartete ich neue geistreiche Ausführungen zum Thema „Wie man über Orte spricht, an denen man nicht gewesen ist“.
Nicht nur äußerlich gleicht das im Kunstmann-Verlag erschienene neue Buch seinem Vorgänger. Das schlichte beige Cover ziert ein gallischer Hahn, der diesmal nicht auf einem Stapel Bücher sondern auf einem Globus Position bezogen hat. Auch der Aufbau des Essays wurde übernommen. Von Arten des Nichtlesen über Gesprächssituationen bis zu Empfohlenen Haltungen äußert sich Bayard zu Orten, die man nicht kennt (UB), die man überflogen hat (ÜO), die man vom Hörensagen kennt (EO) und die man vergessen hat (VO). Daraus ergeben sich entsprechende Kategorien, die man ähnlich aus dem Vorgängerbuch kennt. Die Folgekapitel tragen den gleichen Titel wie im ersten Essay, teilen sich aber dem Sujet entsprechend in verschiedene Unterpunkte. Die Wahl „Reisehandbuch für Nichtreisende“ weiterlesen