Bachmannpreis 2014 – Preisträger und Juroren der 38. Tage der Deutschsprachigen Literatur

bachmann14Da lag ich ja mit mei­ner Pro­gno­se der Preis­trä­ger ganz rich­tig, wenn ich auch die ge­naue Ver­tei­lung nicht er­ah­nen konnte.

Tex Ru­bi­no­witz ge­wann den Bach­mann­preis, der Ke­lag-Preis ging an Mi­cha­el Fehr, der auch den Fe­der­welt Preis der Au­to­ma­ti­schen Li­te­ra­tur­kri­tik er­hielt. Sen­th­uran Va­rat­ha­ra­jah wur­de mit dem 3sat-Preis aus­ge­zeich­net, Ka­tha­ri­na Ge­ri­cke er­hielt den Heyns Ernst-Willner-Preis.

Bei der Ver­ga­be des Pu­bli­kums­prei­ses an Ger­traud Klemm lag ich da­ne­ben. Hier hat­te ich auf Ru­bi­no­witz ge­tippt. Des­sen wit­zi­ger Text ge­fällt mir gut, doch als Bach­mann­preis­trä­ger hat­te ich ihn, im Ge­gen­satz zu Wolf­gang Ti­scher, nicht ein­ge­stuft. In die­ser Rol­le sah ich Sen­th­uran Va­rat­ha­ra­jah, des­sen Text nicht nur mich, son­dern auch die Ju­ry be­ein­druckt hat­te. Auch Ro­man Mar­chel, der von den Kri­ti­kern zwar für die Short­list no­mi­niert wur­de, aber kei­ne Aus­zeich­nung er­hielt, hät­te den ers­ten Preis ver­dient. War­um „das Pu­bli­kum“ dem Ba­by-Be­zie­hungs-Frust den Vor­zug vor we­sent­lich in­ter­es­san­te­ren Frau­en­rol­len, wie der bei Ro­ma­na Gan­zo­ni gab, bleibt un­durch­schau­bar. Ge­nau so wie die End­mei­nun­gen der Ju­ro­ren. Zu die­sem Kreis der wan­kel­mü­ti­gen Sie­ben zählt in die­sem Jahr Ar­no Du­si­ni, der den Platz des aus­ge­schie­de­nen Paul Jandl ein­nahm. Er bril­lier­te mit li­te­ra­tur­wis­sen­schaft­li­cher Bes­ser­wis­ser­lust, die man­chen Kri­ti­ker­kol­le­gen dü­pier­te. Folg­lich über­rasch­te es nicht, daß die Kri­ti­ker­wahl im Li­te­ra­tur­ca­fé ihn als „Ju­ry-Kratz­baum“ be­zeich­ne­te und Die Zeit als Re­inkar­na­ti­on von Tul­li­us De­s­truc­ti­vus. Für mich war Du­si­ni ge­wöh­nungs­be­dürf­tig, aber lehr­reich. Hu­bert Win­kels wird dies nicht so se­hen. Hil­de­gard Kel­ler und Mei­ke Feß­mann über­rasch­ten mich in die­sem Jahr mit mei­nungs­star­ker Kri­tik. Sie blie­ben stets am Text, was man von ei­ni­gen ih­rer männ­li­chen Kol­le­gen lei­der nicht be­haup­ten konn­te. Ei­ner von die­sen, Burk­hard Spin­nen, kün­dig­te sei­nen Ju­ry-Vor­sitz auf. Er hin­ter­lässt das Ver­spre­chen ein Hand­buch für Ju­ro­ren zu ver­fas­sen. Der­ar­ti­ge Lehr­mit­tel nicht mehr nö­tig hat Da­nie­la Stri­gl. Sie ge­wann die im die­sem Jahr zum ers­ten Mal vom Li­te­ra­tur­ca­fé aus­ge­schrie­be­ne Ab­stim­mung für den be­lieb­tes­ten Pu­bli­kums-Ju­ror.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert