Die Shortlist
- Ralph Dutli, Soutines letzte Fahrt
(Wallstein Verlag)
- Roman Graf, Niedergang
(Knaus Verlag)
- Jonas Lüscher, Frühling der Barbaren
(C.H. Beck Verlag)
- Jens Steiner, Carambole
(Dörlemann Verlag)
- Henriette Vásárhelyi, immeer
(Dörlemann Verlag)
Der Schweizer Buchpreis wird in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal ausgeschrieben. Mit ihm wollen der Verein LiteraturBasel und der Verband Schweizer Buchhändler- und Verleger das beste deutschsprachige Werk eines Schweizers auszeichnen oder das eines Wahlschweizers, der seit mindestens zwei Jahren in der Schweiz lebt.
Der fünfköpfigen Jury aus den Literaturkritikern Franziska Hirsbrunner, Andreas Nentwich, Alexandra Kedves, Christine Lötscher und Thomas Strässle lagen 82 Titel aus insgesamt 53 Verlagen vor. Die fünf Romane der aktuellen Shortlist sind auch hierzulande keine Unbekannten. Drei der Kandidaten, Dutli, Lüscher und Steiner, sind auch auf der Longlist zum diesjährigen Deutschen Buchpreis vertreten.
Die Preisverleihung findet am Sonntag, 27. Oktober 2013 auf dem Internationalen Literaturfestival BuchBasel statt. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 30 000 Franken, die übrigen Nominierten je 2500 Franken.
Die Autoren werden auf einer Lesetour durch Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Werke vorstellen. Die Tour beginnt auf der Frankfurter Buchmesse (11. und 12. Oktober). Weitere Stationen werden Hamburg, Wien, Berlin, Düsseldorf, Bern (19. Oktober) und Zürich (25. Oktober) sein. Sie endet kurz vor der Preisverleihung auf der BuchBasel (25. und 26. Oktober).
Nur eines verstehe ich nicht, warum beschränkt sich der Buchpreis eines Landes mit vier Nationalsprachen, der sich zudem „Schweizer Buchpreis“ nennt, eigentlich nur auf deutschsprachige Werke?
Bisherige Preisträger:
- 2008 Rolf Lappert, Nach Hause schwimmen, Nach Hause schwimmen
(Carl Hanser Verlag)
- 2009 Ilma Rakusa, Mehr Meer
(Droschl Literaturverlag)
- 2010 Melinda Nadj Abonji, Tauben fliegen auf
(Jung und Jung Verlag)
- 2011 Catalin Dorian Florescu, Jacob beschließt zu lieben
(C. H. Beck Verlag)
- 2012 Peter von Matt, Das Kalb vor der Gotthardpost
, Carl Hanser Verlag
Oh, danke für diesen Service 😉 Ich bin in der NZZ gerade auch über die Liste gestolpert. Ja, etliche Namen kennt man schon vom deutschen Buchpreis. Und Roman Graf hätte ich auf dieser Liste ja (ohne das Buch bislang zu kennen…) auch gerne gesehen, Dana hatte auf Immeer aufmerksam gemacht; mal sehen, ich glaube, diese fünf Titel werde ich alle noch lesen, bzw. eben dir drei, die mir noch fehlen.
Was die Sprache angeht hast du völlig recht — ja, wie kommt das? Hast du eine Ahnung?
Vielleicht gibt es noch einen Prix littéraire de la Suisse, einen Premio per la letteratura svizzera und einen Premi svizzer da litteratura? Wir müssen auf einen Insider warten. 😉
Liebe Atalante,
vielen Dank für die Information, die mich ein bisschen beruhigt, da einige der Romane, die es aus meiner Sicht leider nicht auf die Shortlist des deutschen Buchpreises gschafft haben, nun hier wenigstens noch im Rennen sind. So habe ich voller Freude Jonas Lüscher entdeckt — und Dutli ist bei Euch ja auch sehr gut angekommen. Außerdem ist der Dörlemann zweimal vertreten. Nach dem schönen Interview der Klappentexterin Sabine Dörlemann ist das ja auch eine schöne Anerkennung für die viele Verlagsarbeit.
Viele Grüße, Claudia
Liebe Claudia, in der Tat gibt es viele Überschneidungen, was sich auch schon in den vergangenen Jahren zeigte. Da scheint, wenn man einen Blick auf den Alphapreis richtet, Österreich doch noch mehr Neuland zu bieten.
Liebe Atalante
Es gibt ja noch einen weiteren Buchpreis, nämlich den „Schweizerische Literaturpreise”, bei dem Autoren aller vier Landesteile berücksichtigt und entsprechend ausgezeichnet werden. Für den Schweizer Buchpreis ist vorgesehen, dass auch die anderen Landesteile dazukommen. So könnte man auch wieder neue Autoren entdecken.
Am 25.10. werde ich in Zürich die Literaturveranstaltung mit den fünf Finalisten besuchen. „Niedergang” von Roman Graf habe ich bisher als einzigen Roman gelesen, der mir aber sehr gefallen hat. Eine Rezension erscheint auf meinem Blog nächste Woche und über die Veranstaltung am Freitag werde ich ebenfalls berichten.
Herzlich grüsst dich
buechermaniac
Vielen Dank für Deinen Kommentar, Buerchermaniac. Ich hatte darauf gehofft, daß Du als Schweizerin mit Deinem Insiderwissen meinen Horizont erweiterst. Um so schöner, daß Du von der aktuellen Preisverleihung berichten wirst. Ich bin gespannt, ob mein Favorit Dutli gewinnen wird.
Dass der Schweizer Buchpreis sich auch für die anderen Landessprachen öffnet, finde ich richtig. Doch werden dann nicht die „Schweizerischen Literaturpreise” obsolet?