Parsifal unter Blumenmädchen
„Da erst bemerkte ich, daß rings um mich her, um mich, der ich bis zu diesem Tage – abgesehen von meinem Praktikum im Salon von Madame Swann – bei meiner Mutter, in Combray und in Paris, ein ganz anderes, entweder gönnerhaftes oder reserviertes Verhalten von Seiten mürrischer Damen der bürgerlichen Gesellschaft gewohnt war, die mich als Kind behandelten, ein Szenenwechsel sich vollzogen hatte, demjenigen vergleichbar, der Parsifal plötzlich unter die Blumenmädchen versetzt. Diejenigen, die mich nun umgaben, ganz dekolletiert (ihre entblößten Schultern zeigten sich zu beiden Seiten eines gewundenen Mimosenzweiges oder unter den weiten Blütenblättern einer Rose) begrüßten mich mit lauter langen, dahinschmelzenden und zärtlichen Blicken, als hindere sie einzig ihre Schüchternheit, mich zu küssen.“
Marcels Traum von der Herzogin wahrgenommen zu werden erfüllt sich mit der Einladung zum Diner bei den Guermantes. Das Idol, dem er seit der Begegnung in Combray und mehr noch während seiner morgendlichen Verfolgungen erlegen war, ist Mme de Guermantes jedoch längst nicht mehr. Die Begegnungen bei Mme de Villeparisis zeigten ihm, daß die von ihm verehrte Heilige eine oberflächliche „Diner bei Guermantes“ weiterlesen