Juli Zeh erzählt in „Über Menschen“ von der Widersprüchlichkeit
„Dora mag keine absoluten Wahrheiten und keine Autoritäten, die sich darauf stützen. In ihr wohnt etwas, das sich sträubt. Sie hat keine Lust auf den Kampf ums Rechthaben und will nicht Teil einer Meinungsmannschaft sein.“
Eine Seuche schleudert eine Frau in die Einsamkeit, wo sie als Selbstversorgerin zunächst gegen die Natur kämpfen muss und später gegen einen großen, aggressiven Mann. Ach ja, ein Hund ist auch mit von der Partie. Die Parallelen zu „Die Wand“ scheinen offensichtlich, doch Juli Zeh setzt in ihrem neuen Roman „Über Menschen“ andere Maxime als Marlen Haushofer in ihrer berühmten Dystopie.
Die Werbe-Texterin Dora tauscht die Kreuzberger Baumwollbeutel-Boheme gegen eine Saatkartoffel-Solitüde im Brandenburgischen. Dort hatte sie vor Ausbruch der Pandemie preiswert ein altes Gutsverwalterhaus erstanden. Es wird zum neuen Zuhause als Dora aus der gemeinsamen Wohnung flieht. Robert, der doch für alle nur das Beste will, hat Dora das Leben schwer gemacht. Der nachhaltige Veganer achtet auf eine korrekte Lebensführung und seit dem Auftauchen des Virus „Baumwollbeutel-Boheme gegen Saatkartoffel-Solitüde“ weiterlesen