Angharad Price besingt im Roman ihrer Familie das Walisische Idyll
„Mir war ein langes, an Erfahrung reiches Leben beschieden, es hat sich über das ganze zwanzigste Jahrhundert erstreckt. Ich habe die Schläge des Unglücks zu spüren bekommen und die Liebkosungen des Glücks. Viele dunkle Stunden habe ich durchlebt. Aber immer wieder wurde es hell. Ich habe gelernt: Haben bedeutet Verlieren. Das ist der Preis.“
Dieses Resümee formuliert Rebecca Jones, die Ich-Erzählerin in Angharad Prices Roman, als sich ihr Leben seinem Ende nähert. In Tynybraich bei Maesglasau in einem Tal von Wales wurde sie 1905 als älteste Tochter eines Farmers geboren. Sie schildert das harte Leben in der Natur, besingt diese aber hymnisch. Im Mittelpunkt des Romans steht die Familie Jones, Vater Evan, Mutter Rebecca und die Kinder Rebecca, Robert, Gruffydd, William und Lewis, sowie deren Vor- und Nachfahren. Zu ihnen zählt auch die Autorin dieser Familienbiographie, Angharad Price. Sie ist die Großnichte der Erzählerin und Literaturwissenschaftlerin an der walisischen Universität Bangor. Ihren Roman, der in Wales ausgezeichnet wurde, nutzt sie als Streitschrift für die Kultur ihres Landes.
Dennoch ist es eine fiktive Familienchronik, die sie ihre Protagonistin in fünf Kapiteln „Blinde Brüder“ weiterlesen