Einladung von der Herzogin (Bd. 3, 520–536)
„Selbst im einzelnen Ablauf einer Neigung hilft eine Abwesenheit, die Ablehnung einer Einladung, eine unfreiwillig, unbewußte Strenge weit mehr als alle Schönheitsmittel und die gewählteste Kleidung.“
Auf der Matinée-Villeparisis ist das Bild, was sich der junge Erzähler von Mme de Guermantes machte, zerbröckelt. Das aus der Ferne verehrte Idol entpuppt sich bei näherer Betrachtung als „dumme Pute“. Marcel verzichtet auf seine tägliche Pirsch, er habe, so seine Mutter, „wirklich Ernsteres zu tun, als (sich) am Weg einer Frau zu postieren, die auf (ihn) pfeift“.
Die Morgenspaziergänge werden unbeschwert. Der Druck, dem Objekt der Begierde begegnen zu müssen, entfällt und befreit seine Wahrnehmung. Marcel erkennt, daß auch andere nicht in ewiger Glückseligkeit leben, und freut sich an den kleinen Zuneigungen, wie dem Zwinkern einer Passantin. Zuvor hinterließen solche Momente keine Spuren. Die Fixierung auf Mme de Guermantes hatte „Proust — Sich rar machen“ weiterlesen