Edward St Aubyn hinterfragt den Literaturpreis in „Der beste Roman des Jahres“
„Der Maßstab für ein Kunstwerk ist, wie viel Kunst es enthält, nicht wie viel ‚Relevanz’. Relevanz für wen? Relevanz für was? Nichts ist so kurzlebig wie die heißen Themen von heute. (…)
Wenn ein Künstler gut ist, kann niemand sonst das tun, was er tut, weshalb alle Arten von Vergleich sinnlos sind.“
„Sobald in unserem Land eine Tür ins Schloss fällt, wird wieder ein Literaturpreis vergeben“, so oder so ähnlich äußerte sich unlängst ein bekannter Literaturkritiker. Er muss es wohl wissen, schließlich ist Denis Scheck selbst gefragter Juror, auch beim Deutschen Buchpreis saß er schon in der Jury. Der diesjährige Preisträger des wenn auch nicht renommiertesten so doch populärsten deutschen Literaturpreises hierzulande ‑oder sollte man doch lieber beim Originaltitel Buchpreis bleiben?- ist ermittelt. Bevor der Schriftsteller Lutz Seiler mit „Kruso“ feststand, mussten die Auswahltitel nicht nur das übliche Prozedere der Listen überstehen, sondern auch die rituelle Empörung zum Auftakt des Spektakels.
Diese Saison begann sogar mit einem #aufschrei, der laut genug erklang, um auch „Die beste Satire des Jahres“ weiterlesen