Ein liebender Swann
Wer hat nicht schon einmal wie erstarrt und zu einem vernünftigen Gedanken unfähig sein Telefon hypnotisiert, damit es endlich klingeln möge, vielmehr damit der Angebetete endlich spüren möge, daß sein Anruf sehnlich erwartet wird, oder besser, damit dieser sich sehne anzurufen. Heutzutage ist dank des mobilen Telefonierens eine stunden- oder gar tagelange Quarantäne obsolet. Auch wenn Odette ‑überflüssig es zu erwähnen- natürlich noch nicht mal einen Festnetzanschluss hatte, so hätte sie sich doch auch zur Zeit der steten und allgegenwärtigen Erreichbarkeit für Swann unerreichbar zu machen gewusst. Einfach weggedrückt oder am besten das Teil direkt im Bois verloren, an einem Regentag natürlich.
Die moderne Technik hätte das Liebesleid des Monsieur Swann also sehr wahrscheinlich auch nicht lindern können. Doch hätte er dies überhaupt gewünscht? Was gibt es Schöneres als „Proust — Entflammt, erobert, eifersüchtig, egal“ weiterlesen