Doris Knecht erzählt in Wald wie sich eine Stadtmaus zur Landmaus wandelt
„Das Leben am Land ist nicht zärtlicher als das Leben in der Stadt. Die Menschen sind nicht netter zueinander, weil sie sich besser und länger kennen oder alle irgendwie miteinander verwandt sind. Die schöne Natur um sie herum macht sie nicht dankbar und weich, im Gegenteil.“
Als ich in der Vorschau des Rowohlt-Verlags den neuen Roman von Doris Knecht entdeckte, erinnerte mich nicht nur sein Titel „Wald“ sofort an das bekannte Buch einer anderen österreichischen Autorin, „Die Wand“ von Marlene Haushofer. Hier wie dort wird eine Frau auf sich selbst zurückgeworfen, auf ein einsames, bescheidenes Leben als Selbstversorgerin. Eine Hütte in der Natur dient auch dem Protagonisten eines anderen aktuellen und ebenfalls österreichischen Romans als Zuflucht, Erwin Uhrmanns „Ich bin die Zukunft“. In beiden Romanen spielt die Finanzkrise eine Rolle, doch während sie in Uhrmanns Dystopie globale Katastrophen begleitet, wirkt sie bei Knecht im Privaten.
Die Heldin Marian Malin macht in Mode bis sie die Lehman Brothers, ein unfähiger Bankberater und dumme Geschäfte in den Ruin stürzen. Ihr sattes Leben im LOHA-Luxus „Landlust“ weiterlesen